Hier kommt ein kleines Geschenk für dich. Julia, meine liebe Kollegin aus der Werkstatt für ganzheitliche Familienbildung und Therapeutin für Kinder und Jugendliche hat viele verschiedene Ideen rund um die Rauhnächte zusammengetragen.
 
 "Ihr lasst ein Jahr hinter euch und öffnet euch dem neuen. Ich wünsche euch Zeit für euch selbst und eure liebsten Menschen, innere Ruhe und Gewissheit, dass sich alles finden wird, solltet ihr in Aufruhr oder Sorge sein. Ich wünsche euch Feinfühligkeit für die kleinen Wunder, die euch umgeben, für eure Bedürfnisse und die eurer Gegenüber. Und außerdem wünsche ich euch ganz viel Gutes, auf das ihr euch freuen könnt, so wie ein Kind, Aufregung, die sich kribbelig-gut anfühlt - wie Brausepulver."

Was sind "Rauhnächte"?
Die Zeit "zwischen den Jahren" wird traditionell in vielen Kulturen und Religionen als Zeit des Übergangs gefeiert und mit verschiedenen Ritualen des Abschieds und Willkommenheißens, der Dankbarkeit und der Zukunftswünsche, begangen.
Vielleicht kommt das Wort von einem der Hauptrituale dieser Zeit, dem Räuchern. Hier wird Altes losgelassen und mit Wünschen in den Himmel geschickt, um Neues annehmen zu können. Das reinigt "die Luft" - und die Seele.
Meist werden die Rauhnächte in der Zeit vom ersten Weihnachtstag (25.12.) zum Dreikönigstag (06.01.) gefeiert.

Warum gute Vorsätze manchmal gar nicht gut sind....
Wie fühlst du dich, wenn du gute Vorsätze hast, und wie, wenn du scheiterst? Wenn du dir selbst etwas versprichst - oder dir und zusätzlich anderen - und es dann nicht halten kannst? Was macht das mit deinem Selbstwert, welche Gespräche führst du mit dir, ganz still, in deinem Kopf? Ich lade dich ein, dir besser Wünsche zu überlegen. Oder ganz offen zu sein, was das neue Jahr dir bringen wird. Vertraue auf das, was für dich vorgesehen ist.
 
Technik: Visualisieren
Sichtbar zu machen, was deine Wünsche sind, hilft! Du kannst deine Kunst auch später aufhängen, um dich daran zu erinnern. Wie würde dein Leben aussehen, wie würde es in dir aussehen, wenn alles schon so wäre, wie du es dir wünschst? Schreibe es, erstelle eine Grafik, male, klebe, bastele dazu. Erfinde ein Wesen, das dies darstellt, dich begleitet, vielleicht ein Krafttier. Hauptsache, es findet eine Form im Außen, kommt aus deinem Kopf in die Realität und ist dir ein Gegenüber.

Wünsche ans Universum senden
Hört sich lustig an, oder vielleicht richtig abgedreht. Aber: die Wissenschaft sagt, es funktioniert! Wenn wir etwas vor unserem inneren Auge sehen können, es uns wünschen, immer wieder vorstellen, wird es zu unserem inneren Kompass. Wenn wir den Wunsch in den Himmel schicken, ans Universum abgeben, dann zeigen wir Vertrauen: was richtig und wichtig ist, wird mir begegnen. Versucht es mal. Vielleicht in Kombination mit den Wünschen und dem Räuchern? Ihr könnt jeden Tag einen Wunsch aufschreiben, verbrennen und in den Himmel schicken.
Wünsche verbrennen – Lebensschritte
Räuchern
...ist eine Wissenschaft für sich. Aber so viel sei gesagt: Ihr könnt Omas Räuchermännchen reaktivieren, man kann Räucherwerk online und in Geschäften kaufen, selbst herstellen. Sicherheit müsst ihr natürlich bedenken: eine feuerfeste Schale, nicht unbeaufsichtigt und Vorsicht mit Kindern, aber ansonsten seid ihr ziemlich frei, es auszutesten. Vielleicht startet ihr mit weißem Salbei und Palo Santo? Beides ist sehr beliebt - aus gutem Grund! Salbei reinigt, und das heilige Holz duftet wunderbar, wärmt das Herz und hilft in die innere Mitte zu kommen. Schaut auch mal auf YouTube u. Co. nach Räucherideen und -anleitungen.
 
Loslassen und Abschiede feiern
Darum geht es vor allem - und wir können das in unserer Zeit und Gesellschaft immer schlechter. Belastendes Loslassen, sich frei machen, dankbar Abschied nehmen. Wie macht ihr das? Fällt es euch leicht, schwer? Warum? Was hat es mit eurer bisherigen Lebensreise zu tun, dass es euch so damit geht? Gab es schwere Abschiede, könnt ihr euch nicht trennen und würdet gern? Von Beziehungen, die weh tun, vom Job, der nicht zu euch passt, von Pflichten, die ihr nicht erfüllen mögt, von eigenen Glaubenssätzen, die blockieren? Lasst heute etwas los. Und wenn es nur der alte leere Kuli in der Handtasche ist. Oder macht es euch zur Regel: Jeden Tag der Rauhnächte etwas loslassen, damit es leichter wird.

Feuer, Wasser, Erde, ...

Versucht, die Elemente in euren Tag zu integrieren. Trinkt bewusst Wasser. Seid dankbar dafür, dass ihr sauberes Wasser habt, wertschätzt und schützt es. Macht ein Feuer oder genießt das kleine Licht, das durch eine Kerze entsteht, und doch den ganzen Raum erhellt. Berührt die Erde. Mit den Händen, mit den Füßen. Oder liegt auf ihr, spürt bewusst, wie der Boden euch trägt. Schneeengelmachen gilt auch ;-)
 
Digital vs analog
Wie viel bist du digital, wie viel analog in der Welt verankert? Hier und Jetzt. Präsent sein. Im Echten ankommen. Traust du dir einen Tag ohne digitale Medien zu? Wie fühlst du dich dabei? Was macht es mit dir?
 
Nichtstun und die Leere.
Wann hast du das letzte Mal NICHTS getan? Es gibt einen Versuch, bei dem man Menschen die Aufgabe gab, eine Zeit lang nichts zu tun, oder sich freiwillig Stromstöße zu verpassen. Und stellt euch vor: viele Menschen haben lieber die Stromschläge ausgehalten als das Nichtstun. Stillsein fällt manchen Menschen schwer, weil ihnen die Leere Angst macht. Traust du dich?
 
Orakeln
Während der Rauhnächte können wir uns als Kräuterhexen und Zauberer fühlen, es ist eine magische Zeit der Zwischenwelt in uns. Tarotkarten legen, Orakel ausprobieren, darüber lachen und vielleicht doch ein bisschen dran glauben - probiert es mal aus. Auch Blei-/Wachsgießen ist so ein Brauch, oder Lesen im Tee- oder Kaffeesatz. Vor allem lernt man dabei eins: die eigenen Wünsche und Bedürfnisse gut kennen. Denn: wenn du hoffst, dass etwas Bestimmtes dort erscheint, dann weißt du, was du dir wünschst. Wenn du weißt, welche Frage dich am meisten interessiert, dann weißt du, was dir wichtig ist.
 
Platz schaffen
Dieses Jahr loslassen und Platz schaffen für Neues: Erfahrungen, Erlebnisse, Lernen, Menschen, Tiere, Reisen, wer weiß? Wer oder was soll kommen, wer oder was darf gehen? Wann fühlst du dich schwer, wann leicht? Und übrigens: Marie Kondo hat's schon gesagt: wenn es dein Herz nicht erfreut, dann gehört es in die Kategorie GEHENLASSEN. Danke sagen, loslassen. Magst du dich mal mit Minimalismus beschäftigen?

Meditieren
Es gibt viel tolles Material und viele Zugänge zum Meditieren. Ob Bücher, CDs, Seifenblasen, Kerzen, Beten, Bonsai schneiden, einfach nur Stille und ein leerer Raum... Wichtig ist, was du daraus machst, um in deine Mitte zu kommen. Ein Waldspaziergang kann auch Meditation sein. Wie meditierst du?
 
Die Familie mitnehmen
Kinder lernen Achtsamkeit, Rituale, Spiritualität und Bräuche von uns. Welche gibt es in eurer Familie? Fehlt noch etwas? Oder wollt ihr etwas ändern? Wie war das bei euch, als ihr klein ward? Wie bei euren Eltern, also bei Oma und Opa? Feste und Rituale sind wichtig. Sie strukturieren das Jahr und unsere Seelen.
 
Das Selbst mitnehmen

Vielleicht hast du versucht, viel Schönes für die Kinder zu machen in dieser Rauhnächtezeit. Und du? Hast du auch jeden Tag etwas Zeit für dich, um bewusst nach innen zu horchen, ohne sich um Andere und um das Außen kümmern zu müssen?
 
Märchen, Sagen und Legenden
Bruno Bettelheim schrieb: "Kinder brauchen Märchen!" Und es stimmt. In alten Mythen, Sagen und Legenden, auch in religiösen Erzählungen, liegt ganz viel Wissen und Wahrheit verborgen über den Menschen und uns als Erdenvolk. Möchtet ihr heute mal so etwas Altes lesen und schauen, was die Geschichte mit euch macht? Oder mal darüber sprechen, welches Märchen euer liebstes ist - und warum wohl? Was hat es mit dir zu tun, dass du diese Geschichte so sehr verinnerlicht hast? Kann sie dir Wegweiser sein?
 
Affirmationen
Schau dich im Spiegel an oder verwende Affirmationen beim Meditieren oder Räuchern. Sag etwas zu dir, das positiv ist und guttut, z.B. etwas wie: "Ich bin stark und bekomme Hilfe, wenn ich sie brauche." "Ich bin einzigartig und wunderbar gemacht." "Ich gehe meinen Weg." "Ich vertraue und lasse los." Wenn du magst, kannst du dies auch mit ätherischen Ölen verstärken. Melde dich gern bei mir (Julia), Nelly oder Gerda aus dem Team. Wir beraten oder mischen gern für dich ein individuelles Seelen-Öl.
 
Selbstliebe
Achte mal darauf, wie du mit dir selbst sprichst, unhörbar von Außen, in deinem Kopf. Wessen Stimme hat dies zu dir gesagt, als du klein warst? Und warum wiederholst du es, wenn es dir nicht gutgetan hat und nicht wahr ist? Lass es los, deine alten Glaubenssätze und negativen Selbstbilder. Das ist eine Form der Selbstliebe. Sei gut zu dir.
 
Atmen
Wir können uns selbst nur wirksam regulieren über den ATEM. Wenn du noch keine Atemübungen kennst, versuche es mal ganz einfach: Atme bewusst durch die Nase tief in den Bauch. Wenn du ausatmest, lass die Luft aus dem Mund heraus, und zwar länger, als du eingeatmet hast. Du kannst zählen: 4 ein, 6 aus. Atmen hilft gegen Stress, Anspannung, Angst, Wut und Schmerzen. Wenn du regelmäßig übst, hat es viele positive Effekte auf deine körperliche und seelische Gesundheit. Und auf deine Beziehungen ;-).
 
Schreiben
Schreiben, um sich selbst zu verstehen, um sich selbst ein Gegenüber zu schaffen, über das man nachdenken, aus dem man Fokuspunkte ziehen kann, ist oft eine gute Idee. Es hilft, Gefühle und Gedanken zu sortieren, Pläne zu konkretisieren, Dinge gegenüberzustellen, um wichtige Entscheidungen zu treffen. Es hilft übrigens auch beim Einschlafen, wenn man abends alles rausschreibt, das belastet und durch den Kopf rast. Tagebuchschreiben, auch wenn es nur ein einzelner Satz jeden Tag ist, die Essenz aus jedem Tag sozusagen, beeinflusst die Psyche sehr ins Positive. Und hast du schon mal Träume aufgeschrieben, dich mit Traumdeutung beschäftigt? Auch das kann dich in deiner Entwicklung sehr weiterbringen.
 
Dankbarkeit
Die Forschung sagt, dass Dankbarkeit einen großen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit im Ganzen hat. Gerade, wenn wir uns über etwas ärgern, etwas schwierig ist, dann fokussieren wir uns auf das Gute im Schlechten, wenn wir dankbar sind. Zum Beispiel können wir sagen: "Ich bin heute dankbar für meinen Bandscheibenvorfall, er hat mir gezeigt, was wirklich wichtig ist." Oder: "Ich bin dankbar, diesen Menschen kennengelernt zu haben. Aus dem Kontakt habe ich viel Neues gelernt, auch über mich." Oder: "Dadurch, dass ich die Bahn verpasst habe und mein Handy zu Hause lag, hatte ich Zeit, mich wieder auf mich zu besinnen und ein wenig zu laufen. Ich bin dankbar für diese Zeit mit mir selbst."

Schatzsuche
Nimm dir mal ein hübsches Täschchen, ein schönes Glas, eine besondere Schale, ein Kästchen, das du sehr magst, und schreib dir mal selbst Komplimente auf, Edelsteine: Was du an dir magst, wofür du im Leben dankbar bist, was du gerne machst, wann du Verbundenheit spürst, schöne Erinnerungen, Dinge, die du genießt. Ihr könnt solche Schatzkästchen auch in der Familie nutzen. Wenn jede:r eins hat, kann es eine wertvolle Ressource für den Selbstwert werden und neben der Kommunikation über den Körper (z.B. Lächeln, Umarmen, Daumen hoch) und die gesprochene Sprache ("Ich fands toll, dass du..." , "Danke für..." , ...) etabliert ihr so vielleicht eine schöne Art, liebevoll und leise Rückmeldung zu geben, ganz innig und intim. Hat man einen schlechten Tag, schaut man rein. Das hilft.
 
Schutz
Zum neuen Jahr verabschieden wir uns von Belastungen des alten Jahres. Aber wir wünschen uns auch Schutz für das neue Jahr. Welche Rituale des Schutzes kennt ihr? Wie kann Schutz vermittelt werden, auf welchen Ebenen erfahren werden? Wann fühlt ihr euch sicher und behütet? Sammelt Ideen und schaut, was zu eurer Familie und zu euch selbst passt. Wie könnt ihr Sicherheit und Schutz installieren im nächsten Jahr? Wer braucht wann und in welcher Form Schutz und Unterstützung?
 
Kleine Freuden sammeln
Eine Sammlung "Kleiner Freuden" anzulegen, am Besten auf schönem Papier, das ihr vorher zusammen gestaltet habt, macht Spaß. Es sollten Dinge sein, die einfach umzusetzen sind, kleine Alltagsfluchten, die kein oder wenig Geld kosten. Es können Dinge sein, die ganz alltäglich sind, und trotzdem Spaß machen oder entspannen (z.B. baden). Es können auch lustige oder verrückte Sachen sein (z.B. Handstandmachen oder die Mama schminken). Sammelt mal - und hängt die Liste gut sichtbar auf, falls jemand sie mal gebrauchen kann ;-).
 
Visionboard
Ein Visionboard kann helfen, zu Visualisieren, also sichtbar zu machen und zu fokussieren, was das Ziel ist und wie es sich anfühlt, es erreicht zu haben. Ob die berufliche Zukunft, die Gestaltung des Wohnzimmers, gesunde Ernährung, der nächste Urlaub oder tiefere Fragen wie "Was ist mir wirklich wichtig" , "Wovon will ich mehr, wovon weniger im neuen Jahr?" - gestaltet eine Sammlung dazu, eine Collage, mit einzelnen Zitaten, Worten, Bildern, Farben, ... Hängt es gut sichtbar auf, um im Alltagstrubel eure Wünsche nicht aus den Augen zu verlieren. Hier gibts eine nette kurze Anleitung: https://lauraseiler.com/4-schritte-zu-deinem-visionboard/ Und wer diese Arbeit im nächsten Jahr individuell begleitet haben möchte, meldet sich hier für eine KreativZeit in der Werkstatt.
 
Angst und Mut
Der Jahreswechsel eignet sich gut, um über Angst und Mut nachzudenken. Neues kann Angst machen. Wir vermeiden vielleicht etwas aus Angst. Vielleicht müssen wir all unseren Mut zusammen nehmen, um im nächsten Jahr Bewegung in etwas zu bringen. Was hat dir im letzten Jahr Angst gemacht, was konntest du überwinden? Wo warst du mutig? Wurde dieser Mut belohnt? Was hast du gelernt aus diesen Erfahrungen? Märchen, Legenden und Sagen können euer Denken über Mut und Angst vertiefen und machen diese Themen für Kinder greifbarer.
 
Hier und jetzt
Versucht es mal: Was ist hier und jetzt gut? Was fühlt sich richtig an? Bei sich sein, nichts wollen, keine Ziele haben, in den Tag hinein leben - das tut auch mal gut. Und machen wir viel zu selten! Dabei brauchen Körper und Seele Leerlauf, Erholung, Ziellosigkeit. Kreativität und Flexibilität wird dann leichter möglich. Wie fühlt sich das an, nichts zu müssen? Geht das überhaupt für dich?
 
Wir wünschen dir und euch von Herzen ein gutes neues Jahr und freuen uns auf ein Wiedersehen, ob in Präsenz oder digital! Julia aus der Praxis für Psychotherapie & Prävention und das gesamte Team der Werkstatt für ganzheitliche Familienbildung.

Danke an Julia für diese vielen wertvollen Impulse zu den Rauhnächten. Da ist sicherlich für jeden etwas drin. Wer mehr über Julia wissen möchte, schaut einfach mal hier vorbei.
Wünsche niederschreiben – Lebensschritte